Der Bergbaukinzern „Vedanta Resources“ hat neulich versucht sein international angeschlagenes Image aufzupolieren – was jedoch kläglich scheiterte. Gleich zwei Bollywood-Stars, die „Freude“ im Werbefilm des Unternehmens vermitteln sollten, haben sich aus dem Filmwettbewerb zurückgezogen. Im Februar haben die Dongria Kondh bei einem Fest den Schwur geleistet, den heiligen Niyamgiri-Berg niemals zu verlassen. Der bekannte indische Filmregisseur Shyam Benegal und Bollywood-Schauspielerin Gul Panag sollten beide Teil der Jury sein, die bis Ende des Monats den Gewinner aus 38 eingereichten Filmen auswählt.
Vedanta Resources
Ziel des Wettbewerbs war es, die “Freude” zu zeigen, die Vedanta lokalen Gemeinden bringt, in denen der Konzern tätig ist. Dafür wurden die “aufstrebenden Filmemacher” des Wettbewerbs von „Vedanta Resources“ zu Dörfern begleitet, in welchen das Unternehmen aktiv ist. Vendanta’s Ruf wurde nämlich geschädigt, als das Unternehmen die Rechte der indigenen Dongria Kondh missachtete und auf dem heiligen Berg der Dongria, Aluminiumerz abbauen wollte.
Gul Panag, Miss Indien von 1999, wurde durch soziale Medien auf Vedantas Beteiligung an dem Wettbewerb aufmerksam. Sie twitterte: „Mein Fehler. Erst jetzt alle Details erhalten. War mir nicht klar, dass es Teil der Vedanta Glorifizierung/PR ist. Bin raus.“ Quellen aus dem Umfeld von Shyam Benegal, dessen Filme auch auf renommierten Filmfestivals wie Cannes gezeigt werden, ziehen sich mit ähnlicher Begründung zurück. In Deutschland reden wir über Zeitarbeit, in Indien gibt es da ganz andere Probleme und zum Glück ist nicht jeder Star nur auf das Geld aus, zumal das eigene Image ein viel höheren Stellenwert hat.
Auch ein Teilnehmer hat darum gebeten, seinen Beitrag aus dem Wettbewerb zu entfernen. Gorakshnath Khande hat Berichten zufolge gesagt, dass alles worum sich Vedanta kümmert „der Aufbau seiner Marke und Ansehen unter dem Deckmantel eines Filmwettbewerbs ist“. “Creating Happiness” – dieser Film ist Teil der grösseren Kampagne von Vedanta, die von der internationalen Werbefirma Ogilvy & Mather geleitet wird.
Die Orissa Mining Corporation Ltd hat gegen die Entscheidung der indischen Regierung Berufung eingelegt, auf dem Niyamgiri-Berg keinen Abbau zu erlauben. Der Berg ist die Heimat der erwähnten Dongria Kondh. Die abschliessende Anhörung ist für den 9. April geplant. Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte:
„Die Mühen, die Vedanta auf sich nimmt, um auf dem Niyamgiri-Berg Rohstoffe abzubauen, sind beeindruckend. Nicht genug, dass es den Kampf gegen die Dongria Kondh 2010 verlor. Nun werden Millionen von Dollar ausgegeben, um sein Image zu ändern und die Welt davon zu überzeugen, dass es im Interesse der lokalen Bevölkerung handelt. Die Reaktion dieser beiden Jury-Mitglieder spricht Bände und stellt ein lobenswertes Vorbild dar.“
Der Artikel Bollywood Stars kündigen – Vedantas PR-Aktion im Eimer
wurde zuletzt aktualisiert am 4 Oktober 2012
von Redaktion
Das Land Indien zählt zu den ältesten der Welt. Die Jahrtausend alte Geschichte spiegelt sich in einer Fülle imposanter Bauten und Kulturformen wider. Der Vielvölkerstaat ist übersät mit Denkmälern, grandiosen Tempeln und Moscheen, prächtigen Maharaja-Palästen und besitzt viele weltbekannte Persönlichkeiten.
Als eine der größten Industrienationen der Welt hat Indien seine Tore ins neue Jahrtausend weit geöffnet. Die atemberaubende und abwechslungsreiche Landschaft, die vielfältige Vegetation und die vielschichtigen Traditionen des alltäglichen Lebens hinterlassen einen bunten Bilderregen unvergesslicher Impressionen und machen jeden Indien Urlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Religion in Indien
Heute leben in Indien zirka 82% Hindus, 11 % Mohammedaner, 2,5 % Christen, 2 % Sikhs, 1 % Buddhisten, 0,5 % Jains, etwa 200.000 Parsen und 12.000 Juden. Trotz des Elends der Teilung in Indien & Pakistan und der damit verbundenen größten Flüchtlingsbewegung (etwa 12 Mio. Betroffene), wobei es zu großen Massakern zwischen Sikhs und Moslems kam, leben diese unterschiedlichen Glaubensrichtungen doch relativ friedlich miteinander.
Die Folgen der Massaker sind heute aber immer noch im Punjab zu spüren. Und ebenso fühlen sich in den Grenzgebieten zu Bangladesh, die dort lebenden Hindus von den eindringenden islamischen Flüchtlingen überrollt. Nicht so friedlich sind im Gegenzug die Geschichte der Glaubenskriege (der Dreißigjährige Krieg z.B. kostete einem Drittel der Europäer das Leben!), der Kreuzzüge, der Horror der Inquisition und der Judenverfolgung verlaufen.
Dem Hinduismus (Hauptreligion Indiens) ist jeder Missionsgedanke fremd. Nur einige Fanatiker (orthodox) fürchten die Konvertierung mehrerer Gläubiger der unteren Kasten, bzw. der Gläubigen ohne Kaste zum Buddhismus, Islam oder Christentum. Aus diesem Grund gab es während des Papstbesuches im Februar 1986 Demonstrationen, weil radikale Hindus eine Signalwirkung befürchteten.
Indien – Musikgeschichte
Indien besitzt die älteste Musikkultur der Menschheit. Diese sollen vermutlich bis ins 6. Jahrtausend vor Christus zurückgehen, bei der Gott ‚Shiva‘ selbst den Menschen Musik und Tanz gelehrt haben soll. Zirka 3000 Jahre später ließen sich vedische Arier in Nordindien nieder. Sie brachten eine andere Religion, Sprache, Musik und Kultur mit, welche sich von der dort entstandenen Form grundlegend unterschied. Bei der allmählichen Verschmelzung entstanden die Hindu- und die brahmanische Kultur in Nordindien mit einer Vielzahl von Symbolen und Götterdarstellungen. Die Drawida-Kultur in Südindien entwickelte sich bis heute weitestgehend autonom und trug nach und nach andere Elemente hinzu.
Indischer Maler
Es gibt heute also in Indien zwei große Musik-Kulturen:
die südindisch-karnatische Musik (autochthon-shivaistisch), welche mehr den Charakter von Volksliedern entspricht
die nordindisch-klassische Musik (arisch-vedisch)
Der indische Tanz
Den Geist und die Technik des Tanzes führen die Inder auf den Weisen ‚Bharata‘ zurück, dem dies von Gott Brahma offenbart wurde. Bharata schrieb das „Natya Shastra“, das grundlegende Werk für den indischen Tanz und die Dramen bereits vor über 2000 Jahren. Der klassische Tanz Indiens besteht aus drei Teilen:
Natya: eine Verbindung aus Schauspiel und Tanz
Nritta: der reine Tanz (stellt reine Technik, Rhytmen, verschiedene Stellungen und Fußtechniken dar)
Nrtya: erzählt eine Geschichte oder ein ganzes Drama. Der gesamte Körper wird dabei zum Ausdrucksmittel
Untrennbar sind in Indien Tanz, Musik und Drama miteinander verknüpft. Dem Glauben der Inder nach, ist der Tanz älter als die Erde. Gott Shiva (auch Nataraja genannt), welcher für die Energie steht, die alles erschafft, verwandelt und belebt, war von Anfang an der kosmische Tänzer. Überall in Indien ist seine Statue zu sehen. Der Tanz ist in Indien also auch eine heilige Handlung, welcher mit der Anrufung Shiva’s beginnt. Aus diesem Grund wurden die Tänze Jahrhunderte lang nur zum Entzücken der Götter in Tempeln zelebriert.
Wichtige Landesdaten (Indien):
Amtssprachen
Hindi, Englisch und 17 gleichberechtigte regionale Amtssprachen
Hauptstadt
Neu Delhi
Staatsform
Parlamentarische bundesstaatliche Republik
Präsidentin
Smt. Pratibha Devidingh Patil
Ministerpräsident
Dr. Manmohan Singh
Fläche
3.287.590 km²
Ausdehnung
N-S 3200 km
W-O 2700 km
Einwohnerzahl
1.189.172.906 (Juli 2011 geschätzt)
Bevölkerungsdichte
361,72 Einwohner pro km²
BIP/Einwohner
796 US-$ (2006)
Unabhängigkeit
15. August 1947
Währung
1 Indische Rupie (iR) = 100 Paise
Zeitzone
UTC + 5:30 = MEZ + 4:30
Nationalhymne
Jana Gana Mana
Nationalfeiertag
26.01. (Tag der Republik) und 15.08. (Unabhängigkeitstag)
Kfz-Kennzeichen
ND
Internet-TLD
.in
Vorwahl
+91
Botschaftsadresse
Botschaft der Republik Indien
Tiergartenstraße 17
10785 Berlin
Telefon: 030/257950
Telefax: 030/25795102
Email: dcm@indianembassy.de www.indianembassy.de
Visumantrag
Die einfachste und bequemste Methode ein Visum für Indien zu beantragen, sind so genante Visa Agenturen. Natürlich kann man den Visumantrag auch selber vornehmen.
Indien – Sprachen:
In Indien werden mehr als 1.600 Sprachen gesprochen. Neben den überregionalen Amtssprachen Hindi und Englisch gibt es folgende 20 regionale Amtssprachen: Asamiya, Bengali, Bodo, Dogri, Gujarati, Kannada, Kashmiri, Konkani, Maithili, Malayalam, Manipuri, Marathi, Nepali, Oriya, Punjabi, Santali, Sindhi, Tamil, Telugu und Urdu.
Bundesstaaten und Unionsterritorien Indiens:
Andhra Pradesh
Arunachal Pradesh
Assam
Bihar
Chhattisgarh
Goa
Gujarat
Haryana
Himachal Pradesh
Jammu und Kashmir
Jharkhand
Karnataka
Kerala
Madhya Pradesh
Maharashtra
Manipur
Meghalaya
Mizoram
Nagaland (Naga Pradesh)
Orissa
Punjab
Rajasthan
Sikkim
Tamil Nadu
Tripura
Uttaranchal
Uttar Pradesh
Westbengalen (West Bengal)
Indien – Wirtschaft
Mit seinem derzeitigen Wirtschaftswachstum von 8,5% gehört Indien, zu den am meisten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Und mit seinem Bruttoinlandsproduk könnte Indien Mitte des Jahrhunderts hinter China und den USA Platz 3 belegen und zum bevölkerungsreichsten Land der Welt wachsen. Jedoch liegt das derzeitige jährliche Pro-Kopf-Einkommen bei nur 1330 US-$ und somit bleibt Indien weiterhin Entwicklungsland. Es leben derzeit 28% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenz von 1 US-$/Tag und mehr als die Hälfte der Einwohner von unter 2 US-$/Tag.
Auf de Human Development Index der UNDP steht Indien auf Platz 119 unter 169 erfassten Staaten. Im Gegensatz dazu leben hier die meisten Millionäre und Milliardäre der Welt. Gegenüber der Weltwirtschaft zeigt sich die indischen Wirtschaft, von Vorsicht geprägt, offen. Durch Korruption und Anti-Korruptions- Demonstrationen wurde der Reformeifer der Regierung in den letzten 20 Jahren ausgebremst.
Während die Einkommen in der städtischen Mittelschicht wächst, stagniert es bei den 70% der auf dem Land lebenden Bevölkerung. Das Haushaltsdefizit liegt nach der globalen Wirtschaftskrise bei 5,1%.
Indien – Tourismus
Der Tourismus hat in den letzten Jahren in Indien immer mehr an Bedeutung gewonnen. Bereits 2005 lag die Summe der ausländischen Besucher bei 3,9 Millionen und es wird vermutet, dass sich diese Zahl bis heute beinahe verdoppelt hat. Die Einnahmen im Tourismussektor beliefen sich auf 5,7 Milliarden US-Dollar. Die beliebteste Attraktion ist dabei mit Abstand das Taj Mahal (Teil der „Sieben Weltwunder“).
Zu den meistbesuchten Bundesstaaten Indiens zählen Goa und Kerala. Zudem wird vor allem Delhi besonders häufig besucht (hierzu gehört auch die Hauptstadt Neu-Delhi). Ein schöner Urlaub in Indien wird auch durch die Teilnahme an Ayurveda- und Yogaveranstaltungen möglich. Diese erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit.
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