Seine eigentliche Filmkarriere startete er bereits 4 Jahre vor seinem Leinwand-Debüt als Soldat Abhimanyu Rai in der 13-teiligen TV-Serie „Fauji“ im Jahre 1988. Vier Jahre später kam er genau zur richtigen Zeit, da es für viele Schauspieler eine Herausforderung war. Es gab keine Multiplex-Kinos, das Kabelfernsehen war gerade erst eingeführt worden und die Filme wurden kostenlos ausgestrahlt. Die Unterwelt-Präsenz war auf ihrem Höhepunkt, als Shahrukh seine erste Filmrolle, die des romantischen Helden Raja Sahai im Film „Deewana“, spielte. Dieser Film wurde zum Kassenschlager und brachte ihm den 1. Filmfare Award für das beste Filmdebüt ein. Als nächstes überraschte er seine Zuschauer, da sicher niemand erwartet hatte, dass er seine Freundin in „Baazigar“ von der Dachterrasse werfen würde oder dass er einen psychisch kranken Menschen (DARR) mit einem solchen Elan spielen würde, dass sein „kkkkk – Kiran“ nach zwei Jahrzehnten immer noch so präsent ist.
Shahrukh Khan lieferte eine weitere Überraschung mit dem Film „Dilwale Dulhania Le Jayenge“. In den Jahren 1996-2000 erzielte er mit „Dil To Pagal Hai“, „Pardes“, „Yes Boss“, „Kuch Kuch Hota Hai“, „Mohabbatein“ und „Josh“ große Erfolge, aber auch mit „English Babu Desi Mem“, „Dil Se“ und „Phir Bhi Dil Hai Hindustani“ ein paar Missserfolge an der Kinokasse. Und selbst ein weiteres Experiment in Form von „Phir Bhi Dil Hai Hindustani“ ging nach hinten los.
Blind gegenüber der Kritik einiger weniger Auserwählter, brachte er zusammen mit Karan Johar den Film „Kuch Kuch Hota Hai“ heraus, der sich bald zu einem weiteren Meilenstein für Shahrukh entwickeln sollte. Ab 2001 begann dann endlich seine goldene Phase. Allerdings gab es zu Beginn des neuen Jahrtausends auch einige Rückschläge für den heutigen „King of Bollywood“ mit Filmen wie „One 2 Ka 4“ und „Asoka“. Erst die erneute Zusammenarbeit mit Karan Johar und den Schauspielern Amitabh Bachchan, Kajol, Hrithik Roshan und Kareena Kapoor brachte ihn wieder auf die Erfolgsspur mit dem Film „Kabhi Khushi Kabhie Gham“, der sämtliche Rekorde für Hindi-Filme weltweit brach. Hier spielte er wieder einmal die Rolle des Rahul, ein Name der ihm offensichtlich Glück bringt.Während außerhalb des Bildschirms die Rivalität von Shahrukh Khan und Amitabh Bachchan begonnen hatte für Schlagzeilen zu sorgen, auf dem Bildschirm waren sie jedoch schier Dynamit! Mit „Kal Ho Na Ho“ gab es nicht nur eine neue Dimension in den Filmen, die für die Multiplex-Kinos entwickelt wurden, sondern es tat auch im Rest des Landes gut. Es folgten weitere erfolgreiche Filme, wie „Main Hoon Na“ und „Veer & Zaara“, aber auch wenig erfolgreiche Filme wie sein ‚Kult-Ausflug’ „Swades“, der zwar den indischen Kinokassen floppte aber ein toller Film war.
Weitere Erfolge dürften wohl seine neusten Produktionen werden. „Ra.One“ mit einem Budget von 24 Mio. $ spielte bereits am Eröffnungswochenende mit 4000 Kopien weltweit die Rekordsumme 35 Mio. $ ein. Allein in Indien brachte der Film 1,7 Milliarden Rupien in die Kinokassen. Selbst „Don – The King Is Back“ spielte mit einem Budget von geschätzten 16,7 Mio. $ am Eröffnungswochenende weltweit 23,89 Mio. $ ein. Auch erwähnenswert ist, dass Shahrukh Khan trotz seines chronischen Rückenleidens immer noch hoch aktiv ist und einen Teil seiner Stunts immer noch selbst durchführt. Bewundernswert ist auch sein Bestreben, das indische Kino in der Welt konkurrenzfähig zu machen. Man kann in dieser Beziehung nur wünschen, dass ein Bollywood-Film in naher Zukunft auch mal einen Oscar gewinnt.
Immerhin ist Shahrukh Khan der Mann, der den indischen Film für die westliche Welt marktreif gemacht hat. Für Deutschland dürfte Shahrukh Khan durch seine vielen Besuche, z. B. der Berlinale und den Dreharbeiten zu „Don – The King is Back“, enorm an Bedeutung gewonnen haben und die Zahl seiner Fans wächst ständig. Sicherlich wird durch den Film auch der Tourismus angekurbelt werden. Immerhin hat uns Shahrukh Khan mit einem Augenzwinkern bei einer Pressekonferenz erklärt, dass wir nicht wüssten, worauf wir uns mit dem Film „Don 2“ eingelassen haben und uns viele indische Touristen und Geschäftsleute angekündigt.Und es bleibt zu wünschen, dass das nicht der letzte indische Film ist, der teilweise oder gleich komplett in Deutschland gedreht wird.
Aber auch außerhalb seiner eigenen Filmkarriere ist Shahrukh Khan sehr aktiv. So leitet er zusammen mit seiner Frau Gauri, die 2002 gegründete Firma „Red Chillies Entertainment“, durch die Filme, wie der Oscar-nominierte Film „Paheli“ (2005), „Om Shanti Om“ (2007) und „Billu Barber“ (2009) entstanden. Im Jahr 2010 produzierte „Red Chillies Entertainment“ zusammen mit „Dharma Productions“ (Karan Johar, gegründet 1976 von Yash Johar) den Blockbuster- Hit „My Name is Khan“.
Der neuste rekordverdächtige Film dürfte der von Gauri produzierte Film „Ra.One“ werden, dessen Visual Effects von dem 2006 gegründeten Tochter-Unternehmen „Red Chillies VFX“ stammt. Dem Team dieses preisgekrönten Unternehmens ist übrigens das Gleiche, welches bereits 2004 im Film „Main Hoon Na“ zusammen gearbeitet hat. Ausgestattet wurden von dem Tochter-Unternehmen Filme wie „Don – Das Spiel beginnt“ (2006) „ChakDe! India“, „Om Shanti Om“ (2007), „Dostana“ (2008), „My Name is Khan“ (2010) und „Ra.One“ (2011).In der Werbung ist Shahrukh Khan ebenfalls sehr aktiv, was ihm bereits mehrere Millionen Gage einbrachte. So wirbt er z.B. für die Marken Pepsi, SantroXing (Auto) und die ICICI Bank. Ein weiterer Werbepartner seines 2008 gegründeten Kricket-Teams (Franchise-Unternehmen der „Red Chillies Entertainment“) „Kolkata Knight Riders“ ist Nokia. In Jahr 2012 holte das Team den ersten Titel der „Indian Premier League“. Der Marktwert dieses Team wurde im Jahr 2011 auf 57,5 Mio. $ geschätzt und belegte damit Platz 3 der 10 Teams. Man munkelt auch, dass ShahRukh Khan versucht den indischen Fußball mit einem eigenen Team zu beglücken. Natürlich engagiert sich King Khan auch gemeinnützig und leistet unzählige Spenden. Vor allem Kindern hilft er und er macht das alles im Geheimen, er möchte mit seinen Spenden nicht prahlen sondern nur aufrichtig Gutes tun.
Bleibt abschließend nur noch zu erwähnen, dass man es in Indien auch ohne Kontakte zum Superstar schaffen kann, wenn auch nur sehr schwer. Shahrukh Khan ist das beste Beispiel dafür, was seine Karriere eindeutig beweist. Wir wünschen Deutschlands Liebling noch viele tolle Erfolge und möge er sein Leben weiterhin genießen und möglichst gesund bleiben. Was wäre das bloß für eine Welt… ohne ShahRukh Khan?!
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